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Maja Rohwetter entwickelt Räume, oder bildet sie nur die nach, durch die wir streifen, oder räumt sie die Restfragmente unserer dekonstruierten Realität wieder ins Bild? Das Phänomen ist komplex. Unsere Körper bewegen sich seit der Erfindung moderner Verkehrsmittel und der virtuellen Welten immer schneller durch immer mehr Orte. Die Beschleunigung fordert als Tribut den Blick für den Zusammenhang. Wir sind Sammler von fragmentierten Raumhäppchen, die wir zu einem Weltbild zusammenbauen. Wie Touristen tendieren wir dazu, Oberflächenstrukturen als Ort zu deuten. Computerspiele machen sich dies zunutze. Im konstruierten 3D Raum werden komplexe Bilder auf möglichst einfache Volumen gelegt. Im schnellen Vorbeifahren entwickeln wir den Raum im Gehirn so, wie wir aus 24 Bildern pro Sekunde im Kino eine flüssige Bewegung machen. Maja Rohwetter bewegt sich auch durch vielfältigste Räume, nur scheint sie dabei etwas unterschiedlich zu machen.

 

Sie hält sich in den Randbereichen auf, in den Übergangszonen und Nebenschauplätzen. Sie kümmert sich um die Strukturen und Gebiete zwischen den Versatzstücken. Mit dem langsamsten der bildgebenden Medien, der Malerei widmet sie sich den beschleunigten Orten. Doch irgendwie scheinen hier Fehler aufzutauchen, die Oberflächen und Strukturen verschiedener Realitätsebenen verknoten sich oder fallen auseinander. Die Übergänge und Anschlüsse sind brüchig und verzerrt. Es sind die Sollbruchstellen unserer Realitätskonstruktion. Irgendwie hat unsere Erinnerung einen Fehler gemacht oder der Programmierer. Oder die Künstlerin alles richtig.

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