
Gabriele Künne hat für Zagreus Projekte eine Geschirrlandschaft entwickelt, die sich zwischen Gebrauchskeramik und künstlerischem Keramik-Objekt bewegt. Keramik als eine der ältesten Kulturtechniken wird von der Künstlerin in vielfältiger Art und Weise immer wieder infrage gestellt. Traditionell und historisch im praktischen, dekorativen und kultischen Bereich verortet, entwickelt sich die künstlerische Keramik Anfang des 20. Jahrhunderts weg von dem Gefäß, der Schale, der Kultfigur. Nicht zufällig stammt der Begriff der Keramik aus dem Altgriechischen: keramos (κέραμος) - durch Brennen hergestellte, haltbare Formen aus Ton, die im Athener Bezirk Kerameikos hergestellt wurden. Hohlformen stellen schon immer die Basis der Gebrauchskeramik dar - aber auch der
künstlerischen Keramik, die aus verarbeitungstechnischen Gründen ähnlich behandelt werden muss.
Gabriele Künne arbeitet auch mit Hohlformen, Vasen und Gefäße werden dabei jedoch zitiert, persifliert, die Wahrnehmungsmechanismen infrage gestellt. Neben diversen Hohlformen verarbeitet sie auch Flächen, die gleichmäßig ausgewalzt und anschließend geschichtet, gefaltet, geworfen und geschlagen werden.
Arbeitsspuren bleiben dabei sichtbar und offenbaren die Entstehung, der sich zwischen genauer Planung, prozesshafter Artikulation und dem sogenannten Zufall bewegt. Eine tiefe Konzentration auf das mögliche Ergebnis und eine schnelle Handlung bestimmen die Faltung, die Formung, das Objekt.
Für das Menü hat die Künstlerin zwei Sets angefertigt,
Phiale (aus dem altgriechischen φιάλη phiálē, deutsch ‚Schale‘ ist eine flache, henkel- und fußlose Opferschale in der griechischen Antike)
Patera (eine ebenso flache Schale, die von den Römern in der Antike als kultisches Gefäß verwendet wurde)
Diese Sets werden nun im Zagreus Projekt mit einer Abfolge von Speisen belegt und begossen.
Außerdem ist eine künstlerische Arbeit zu sehen, LAGER, die ein Repertoire an keramischen Objekten zeigt. Für Gabriele Künne spielen abstrakte Objekte und Objektsysteme, deren unbestimmte und unbestimmbare Formen sich aus urbanem Erleben entwickeln, eine wesentliche Rolle.
Widerhall / Reverberations
BLA Connection 2022, Los Angeles, CA
Opening reception: July 9, 2022, 7-10pm
Exhibition: July 10–23, 2022
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PAPER #75
Axel Obiger presents:
DIE GEDULD DES PAPIERS
Alke Brinkmann I Thilo Droste I Juliane Duda I Nathalie Grenzhaeuser I Harriet Gross I Gabriele Künne I Matthias Moravek I Enrico Niemann I Maja Rohwetter
Private view: Thu 11 August, 6-9pm, 13 August - 17 September 2022
Paper gallery, Manchester UK
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BY EAR - Los Angeles
Artist reception: April 14, 6 - 8 pm
Exhibition: April 14, 2022 – May 7, 2022

Works by: Alke Brinkmann, Thilo Droste, Juliane Duda, Nathalie Grenzhaeuser, Harriet Gross, Gabriele Kuenne, Matthias Moravek, Enrico Niemann und Maja Rohwetter
Concepts by: Johanna Braun, Vanessa Chow, Vita eruhimovitz, Jacob Feige, Laura Greengold, Kirstin Lamb, Michael Neimitz, Liz Nurenber, Kari Reardon, Jackie Rines & Chris Ulivo
Tiger Strikes Asteroid, Los Angeles 1206 Maple Ave #523, Los Angeles, CA
In music, playing by ear is a term for performing a piece from memory and intuition rather than from a proper score. By Ear takes inspiration from this concept and uses it as a model for collaboration between visual artists from Berlin and Los Angeles/New York.
Delayed for almost two years, the exhibition at Tiger Strikes Asteroid Gallery will showcase works created by Berlin based artists following concepts from LA/NYC based artists in the orbit of Tiger Strikes Asteroid.
Each artist in the exhibition has made a new artwork based solely on audio descriptions of an existing artwork created by artists from the other city. It is an exercise in interpretation and imagination and willfully limited communication in an age defined by fluid and constant contact. It is a way for artists to be generous with their ideas, diminish their ego and try to harmonize with a fellow artist from another culture.
This project has been generously supported by the Checkpoint Charlie Foundation.